Der Versuchsaufbau
Für dieses Experiment nutzten wir drei unterschiedliche 3D-Druckverfahren, um die Plektren herzustellen, wobei jedes Verfahren ein unterschiedliches Material und eine andere Fertigungsmethode einsetzt.
- Schmelzschichtmodellierung (FDM) mit ABS
- Selektives Lasersintern (SLS) mit PA 12 (nylon)
- Stereolithografie (SLA) mit Xtreme Gray (ABS-artig, in Industriequalität)
Um die Haltbarkeit und Funktionalität dieser Verfahren und Materialien gründlich zu prüfen, produzierten wir jeweils Plektren in unterschiedlichen Stärken: 1 mm, 0,75 mm und 0,5 mm.
Darüber hinaus nahm Niko am Experiment mit seiner E-Gitarre und dem Verstärker teil, um die 3D-gedruckten Plektren in einer Live-Umgebung zu testen.
Testablauf & Erste Kommentare
Ausgestattet mit seiner Gitarre testete Niko die verschiedenen Plektren, angefangen mit dem dicksten (1 mm) bis hin zu den dünnsten (0,5 mm). Mit jedem Plektrum spielte er möglichst einheitlich das gleiche kurze, kräftige Gitarrenriff, das speziell ausgewählt wurde, um die Stärke und Flexibilität des Plektrums zu beurteilen.
Test – 1 mm Stärke
Wie es typischerweise bei einem 1 mm dicken Plektrum zu erwarten war, erzeugten diese aufgrund ihrer Stärke einen grungigeren Klang. Bei dieser ersten zu prüfenden Stärke hielten alle Plektren, ganz so wie Niko es auch erwartet hatte.
Verfahren | Material | Haltbarkeit | Flexibilität | Kommentar |
FDM | ABS | Hoch; bricht im normalen Gebrauch nicht | Begrenzt; wenig flexibel im Vergleich zu anderen Materialien | ABS ist robust, behält trotz seiner Steifigkeit seine Integrität während des Spielens |
SLS | PA 12 | Hoch; keine sichtbaren Verformungen | Gut; Flexibler als ABS, mit 20% Bruch- dehnung | PA 12 verbindet die Haltbarkeit mit einem moderaten Level an Flexibilität, und ist für die meisten Musiker geeignet |
SLA | Xtreme Gray | Mäßig; zeigt Verschleiß nach dem ersten Gebrauch | Gut; ausreichend flexibel zum Spielen | Xtreme Gray bietet ein glattes Finish, verfügt aber nicht über die Festigkeit und mechanische Robustheit anderer Materialien |
Test – 0,75 mm Stärke
Diese Stärke erzeugt einen halbwegs helleren Klang und wird von vielen Musikern auch wirklich häufig verwendet. Auch bei diesen Plektren erwartete Niko, dass sie halten würden, was sie auch taten.
Verfahren | Material | Haltbarkeit | Flexibilität | Kommentar |
FDM | ABS | Hoch; bleibt bei normalem Einsatz intakt | Begrenzt; weniger biegsam als andere Optionen | ABS ist robust und gewährleistet trotz beschränkter Flexibilität eine zuverlässige Performance beim Spielen. |
SLS | PA 12 | Hoch; behält seine Form trotz dünnerem Profil | Gut; bietet eine bessere Biegsamkeit als ABS | PA 12 verfügt über eine empfohlene Mindeststärke von 0,75 mm für die optimale Balance zwischen Haltbarkeit und Flexibilität |
SLA | Xtreme Gray | Mäßig; geringe Verformungen können beim Spielen auftreten | Gut; bietet die erforderliche Nachgiebigkeit zum Spielen | Der Tail aus Xtreme Gray nutzt sich weiter ab |
Test – 0,5 mm Stärke
Hier handelte es sich um die schwerste zu prüfende Stärke, und Niko erwartete, dass mindestens eines der Plektren zerbrechen würde, weil die Picks mit dieser Stärke einfach zu schwach sind.
Verfahren | Material | Haltbarkeit | Flexibilität | Kommentar |
FDM | ABS | Anfällig für Verformungen; übersteht vermutlich kein ganzes Lied | Nicht das Flexibelste in dieser Kategorie | Geringe Wandstärken führen zu einer Verformung und potentiellen Stressbrüchen |
SLS | PA 12 | Haltbar, minimale Verformung trotz dünnem Profils | Ziemlich flexibel und gut genug zum Spielen, verformt sich aber viel mehr | PA 12 neigt zu Verformungen, da die Stärke des Plektrums unter der minimalen Wandstärke von 0,75 mm liegt, ist dadurch aber auch sehr flexibel |
SLA | Xtreme Gray | Sichtbare Abnutzung und Bruch während des Spielens | Bricht beim Spielen | geringe mechanische Eigenschaften; brechen aufgrund schwacher Wandstärke |
Ergebnisse & Beobachtungen
In unserem Experiment bewerteten wir Gitarrenplektren, bei dem wir nur bei 1 von 9 getesteten Plektren einen Bruch feststellen konnten, und konnten darüber hinaus feststellen, dass es je nach Material und Druckverfahren signifikante Unterschiede in der Leistung auftraten. Jedes 0,5 mm Plektrum zeigte ganz unabhängig vom verwendeten Verfahren oder Material zumindest einige Verformungen. Insbesondere die SLA-Plektren brachen, trotz ihrer glatten Oberfläche, unter Belastung.
Im Gegensatz dazu zeigten die Plektren aus dem SLS sowohl für 1 mm als auch für 0,75 mm eine überragende Haltbarkeit und Belastbarkeit, die den Strapazen des umfangreicheren Spielens standhalten konnten. Trotz ihrer raueren Oberfläche hielten diese Plektren mehrere Sessions durch und zeigten damit, wie das PA 12 das ABS aus der FDM in Bezug auf Flexibilität und Ausdauer übertrifft und damit die effektivste Kombination für die Herstellung robuster und langlebiger Plektren darstellt.
Fazit
Abschließend gesagt übertrafen die Plektren aus dem Material PA 12 (Nylon) aus dem SLS-Verfahren die anderen Plektren in Bezug auf Haltbarkeit und Flexibilität, was sie ideal für den wiederholten und dennoch intensiven Gebrauch macht. Dieses Experiment unterstreicht nur einmal wieder, wie wichtig es ist, das richtige Fertigungsverfahren und Stärke für bestimmte Anwendungen zu wählen. Eine Entscheidung, die sich erheblich auf die Performance Ihres Produkts auswirken kann – falls Sie zu sehr die Ästhetik priorisieren (wie beim glatten SLA) statt die besseren mechanischen Eigenschaften (wie die Flexibilität und Steifigkeit des SLS) zu nutzen, können Sie am Ende mit einem zerbrechlichen Teil da stehen.
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