Der Ausgangspunkt war eine kühne Frage: Kann Klang eine physische Form annehmen? Diese Herausforderung führte Handwerk, Akustikwissenschaft und moderne Fertigungstechnologien zusammen. Anstatt die Technik zu verstecken, soll TRÖTE seine Konstruktion bewusst zeigen – jedes Bauteil wird Teil einer visuellen und akustischen Erzählung.
„Tröte“ bezeichnet im Deutschen eigentlich ein simples, lautes Horn. Dieses Projekt dreht den Begriff jedoch bewusst um. TRÖTE ist durchdacht, akustisch raffiniert und technisch präzise umgesetzt. Es ist ebenso Musikinstrument wie Klanginstallation – und zeigt, dass Sounddesign weit über reine Funktion hinausgehen kann und zu einer ausdrucksstarken Kunstform wird.
Das Herzstück: Das mundgeblasene Glashorn
Im Zentrum der Vision steht ein mundgeblasenes Glashorn – jedes Exemplar ein Unikat. TRÖTE erzeugt nicht nur Musik, sondern macht Klang auch physisch erlebbar.
Erfahrene Glasbläser formen das Horn mit traditioneller Pfeife und kontrollierter Rotation. Dabei entstehen feine Unterschiede in Wandstärke, Krümmung und Durchmesser.
Diese Variationen beeinflussen das akustische Verhalten leicht und verleihen jedem Horn seine individuelle Charakteristik. Nach dem Formen wird das Glas im Ofen geglüht, um Spannungen zu beseitigen, anschließend sorgfältig zugeschnitten und poliert – für eine ästhetisch perfekte, skulpturale Oberfläche.
Dieser handwerkliche Prozess macht jedes TRÖTE-Horn zu einem einzigartigen visuellen und akustischen Statement.
Technik trifft Tradition: Vom HiFi-Klassiker inspiriert
Während das Glashorn TRÖTE seinen expressiven Charakter verleiht, bildet präzise Ingenieurskunst das technische Rückgrat.
Das Design orientiert sich an den ikonischen Proportionen der OJAS-Bookshelf-Lautsprecher, optimiert für einen 8-Zoll-Treiber – eine subtile Hommage an klassische HiFi-Gestaltung. Der verstellbare Aluminiumfuß ermöglicht eine Neigung von fünf Grad, um die Klangprojektion optimal auf Ohrhöhe auszurichten und ein immersives Hörerlebnis zu schaffen.
Der Kontrast aus organischem Glas und präzise gefertigtem Metall schafft eine seltene Balance zwischen Ästhetik und Funktion.
Technische Basis mit höchster Präzision
Um die ambitionierte Formensprache zu realisieren, benötigte ich mechanische Bauteile, die der Individualität und Präzision des Glashorns gerecht werden. Xometry fertigte maßgeschneiderte, lasergeschnittene Aluminiumkomponenten mit außergewöhnlicher Genauigkeit – auch in kleinen Stückzahlen.
Diese Flexibilität war essenziell für das Prototyping und die Kleinserienproduktion, da sie schnelle Iterationen ohne Qualitätseinbußen ermöglichte. Die präzise gefertigte Basis sorgt nicht nur für Stabilität, sondern auch für die notwendige Langlebigkeit eines High-End-Audioprodukts.
Handwerk + Technik = Ein neuer Zugang zum Klang
TRÖTE ist genau das geworden, was ich mir vorgestellt habe – ein Objekt, das Klang skulptural erlebbar macht und beinahe lebendig wirkt. Es vereint Handwerk und Technik, Glas und Metall, Kunst und Präzision.
Für mich ist TRÖTE der Beweis, dass wir – wenn wir Materialien sprechen lassen und Tradition sowie Technologie verbinden – Objekte schaffen können, die weit über ihre Funktion hinausgehen. Objekte, die uns einladen, mit den Augen zu hören, mit den Händen zu fühlen und Klang vollkommen neu zu erleben.
Haben Sie selbst an Projekten gearbeitet, die Design, Handwerk und Technologie verbinden? Erzählen Sie uns davon – und welche Erkenntnisse Sie dabei gewonnen haben.
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