- Branche: Raketenbau, Luft- und Raumfahrt, Aeronautik.
- Verwendete Fertigungsverfahren: Aluminium-CNC-Bearbeitung, Blau Eloxieren
- Herausforderung: Produktion wichtiger Raketenteile in kurzer Zeit, um die NIMBUS-Rakete für den Start beim EuroC23-Wettbewerb zu vervollständigen.
- Lösung: Nutzung des massiven Fertigungsnetzwerks von Xometry, um präzise CNC-bearbeitete Teile in nur wenigen Wochen zu fertigen.
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Das Imperial College of London Rocketry (ICLR) ist ein von Studenten geführtes Team aus sehr talentierten zukünftigen Luft- und Raumfahrtingenieuren, die experimentelle Raketen mit dem Ziel zu entwickeln, den britischen Höhenrekord zu brechen und eines Tages sogar den Weltraum zu erreichen. Ihr Flaggschiff, die als NIMBUS bekannte Rakete, verfügt über einen drosselbaren hybriden Raketenmotor, der intern entwickelt wurde, sowie weitere von Studenten entworfene und erforschte Raketenkomponenten. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat das Team über 100 Studenten gehabt, die unermüdlich am Erreichen der Ziele arbeiten.
NIMBUS, die Erste Rakete mit Flüssigtreibstoff
Die NIMBUS ist eine Rakete der nächsten Generation und verfügt über den ersten von Studenten gebauten Raketenmotor, der flüssigen Treibstoff verwendet. Das ICLR Team arbeitete zusammen mit dem Support von Xometry daran einigen unglaublich wichtigen Teilen des NIMBUS-Raketerahmens und des Antriebssystems Leben einzuhauchen.
Das erste Teil, die Tankendkappen, versiegeln die maßgefertigten Oxidationsmittelbehälter, die unter Hochdruck stehendes Lachgas enthalten, mit dem der THANOS – Raketenmotor angetrieben wird, und deren Produktion durch die Masse reduzierende Entwicklung bei Xometry möglich war. Ein ähnlich intregraler Bestandteil ist das Spannverschluss-Bandsystem, das zum Abtrennten des Nasenkonus und zum Auslösen des Fallschirms eingesetzt wird, und es somit erlaubt, die Rakete nach dem Start auch wieder sicher zu bergen. Die hochwertige Präzisionsfertigung durch Xometry und die angebotenen Herstellungskapazitäten halfen dem ICLR – Team dabei ein Teil zu Integration des Nasenkonus sowie die Stinger-Rohrkupplung zu produzieren, die beide für die strukturelle Steifigkeit des Flugwerks und der Experimente unerlässlich sind.
„Die Zusammenarbeit mit Xometry half uns dabei, all diese unglaublichen Teile, die unser Team entworfen hat, auch zu produzieren, und erlaubt es uns die NIMBUS fertigzustellen und an der EuRoC 2023 teilzunehmen! Wir sind unglaublich dankbar für den Support seitens Xometry und freuen uns auf eine zukünftige Zusammenarbeit.“sagt Jason Aretaios, M. eng. und Luft- und Raumfahrtingenieursstudentund dazu noch der Partnership Manager für das NIMBUS Rocket Project.
EuRoC23, eine Erfahrung mit Höhen und Tiefen
Die European Rocketry Challenge – EuRoc – ist die der erste Raketenstartwettbewerb für Teams von europäischen Universitäten. Die Portugiesische Raumfahrtagentur gründete diesen Wettbewerb im Jahr 2020 und hat seitdem Teams aus den verschiedensten europäischen Ländern in der Alentejo – Region versammelt. Basierend auf dem konstanten und nachhaltigem Wachstum, wurde die 2023er Ausgabe des Wettbewerbs durch die portugiesische Armee und die Gemeinde Constância unterstützt.
Im Jahr 2023 zog der Wettbewerb Ingenieursstudenten aus ganz Europa mit der Chance an, mit ihren eigenen Raketen zu starten und in Wettbewerb zu treten. Geurteilt wurde anhand des technischen Aufbaus, dem Raketendesign, dem Start- und Flugerfolg und der Zusammenarbeit des Teams. EuRoC weckt das Interesse junger Leute an MINT – Fächern (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technik).
Für das ICLR Team war das EuRoC 2023 ein fantastisches Event und eine unglaubliche Erfahrung. Am zweiten Tag hatte das ICLR Team ihre Kontrollen abgeschlossen, nachdem die Rakete zusammengebaut worden war. Die NIMBUS-Rakete war somit bereit, durch die Flight Readiness (FRR), einem Gremium aus EuRoc-Experten, das die Sicherheit und Flugtauglichkeit der startenden Rakete prüfen und gewährleisten muss. Nach der rigorosen Untersuchung durch die Experten erhielt die NIMBUS-Rakete die Flugerlaubnis nach bestandener FRR. Dieser Tag markierte einen bedeutenden Meilenstein für das ICLR-Team, da die fertig montierte Rakete im Paddock (einer Art Fahrerlager für die jungen Raketenleute) vorbereitet wurde. Jedes untergeordnete Team stellte die Bereitschaft seiner Systeme fest, und war bereit für den Start am nächsten Tag.
Mit jedem ingenieurstechnischen Projekt gehen Erfolge aber auch Fehlschläge einher, und der wichtigste Aspekt ist das, was die Ingenieure auf dem Weg lernen, aufgreifen und im nächsten Design verbessern. Auch bei der EuRoC nähert sich der nächste Tag, und somit der Start der NIMBUS-Rakete – nur der Himmel war noch die Grenze!
Unglücklicherweise kam es jedoch bei der NIMBUS zu einem Schaden am Tank, der in der verbleibenden Dauer des EuRoC nicht repariert werden konnte, wodurch die NIMBUS nach der harten Arbeit leider nicht starten konnte. Dennoch war es für das Team kein wirklicher Fehlschlag, sondern eine gelernte Lektion, wodurch so sehr wie noch nie motiviert sind, ihre NIMBUS-Rakete bei der nächsten Gelegenheit zu starten. Es war offensichtlich, dass die Beharrlichkeit des ICLR-Teams außergewöhnlich ist, und die harte Arbeit nicht umsonst war – die Nimbus wird in naher Zukunft in den Himmel steigen – behalten Sie sie also im Auge!
Bis zu Unendlichkeit und noch viel weiter – Eine Aufregende Zukunft für das ICLR
Das Team des Imperial College of London Rocketry (ICLR) baut jetzt die beschädigten Teile von NIMBUS wieder aus, und plant, ihre Rakete im März 2024 in den Niederlanden zu starten. Darüber hinaus wird das Team eine neue Rakete bauen, die eine verbesserte Version der NIMBUS für das EuRoC 2024 werden soll. Mit einer neuen, noch beeindruckenderen Version des Flüssigtreibstoffraketenmotors für die Teilnahme am ‚Race to Space‘, einem Wettbewerb, bei dem britische Teams ihre Raketenmotoren testen. Das Team wird aber auch weiterhin nach den Sternen greifen, da der Höhenrekord, den das Team immer noch brechen will, der UK Altitude Record ist, der bei einer Höhe von 54 km liegt, die das Team mit seiner zweistufigen Rakete brechen will, die im Juli gebaut werden soll um dann in der Mojave-Wüste in Kalifornien zu starten.